Donnerstag, 20. Februar 2025

Tag 9 => Tipps zur Routa 40 => Gobernador Gregores/Argentinien – Coyhaique/Chile

Mittwoch, 19.02.25
gefahrene Kilometer: 610 km

Seit gestern früh sind wir nun ca. 500 Kilometer auf der Routa 40 in Argentinien gefahren. Ich möchte an dieser Stelle einige Infos und Tipps dazu „loswerden“, die evtl. wichtig sein könnten, wenn ihr selbst mal diese Strecke fahren wollt.

Die Routa 40 ist mit 5301 km die längste Nationalstraße Argentiniens und gleichzeitig eine der längsten Fernstraßen der Welt, sie ist neben der Panamericana die bekannteste Fernstraße auf dem südamerikanischen Kontinent. Die Routa 40 durchquert den gesamten Westen Argentiniens (mit Ausnahme der Insel Feuerland) von Süden nach Norden

Generell sind Tankstellen, nach unserer Erfahrung, auf der Rota 40 ca. alle 200 Kilometer zu finden. Unsere Motorräder haben eine Benzin-Reichweite von 200-300 Kilometern (je nach Gegenwind) daher brauchen wir keinen Ersatzkanister, MÜSSEN aber jede Tankstelle „treffen“. Nach unserem Start in El Calafate erreichen wir, während unserer gestrigen Fahrt auf der Routa 40, nach ca. 160 Kilometer den Ort „Tres Lagos“. Hier kommt der erste wichtige Tipp für potentielle Nachfahrer: die Tankstelle liegt ca. zwei Kilometer VOR „Tres Lagos“ auf der linken Seite, etwas zurückgesetzt und versteckt. Weiterer wichtiger Tipp: immer genug Bargeld dabeihaben, die Tankstellen nehmen oft (so auch diese) keine Kreditkarte. Wir hatten keine argentinischen Pesos dabei, aber genug chilenische Pesos. Die wurden angenommen, wenn auch im Kurs 1:1 argentinische Pesos/chilenische Pesos (die chilenischen Pesos sind ca. 10 Prozent mehr wert). Wir haben bei diesem Deal also 10 Prozent mehr bezahlt. Bei 80 Eurocent pro Liter können wir das verschmerzen.

Achtung: kurz hinter „Tres Lagos“ fängt eine Schotterstrecke an, die es in sich hat. Ich nenne den Straßenbelag „Murmel-Schotter“. Die Schottersteine sind nicht gebrochen (so wie bei uns das Mineralgemisch) sondern sind rund, eher so wie die Steine die man bei uns in den Beton mischt). Die Steine verkeilten sich also nicht untereinander, sondern rollen weg, wenn man mit dem Reifen reinfährt. Gefährlich! So gefährlich das ich mich auf der besagen Schotterstrecke bei langsamer Fahrt „hingelegt“ habe. Es ist nichts passiert, Mensch und Maschine sind wohlauf. Ich bin 4.000 km Schotter in Alaska und in Kanada gefahren und hier lege ich mich nach wenigen Kilometern „auf die Klappe“. Aber, wie gesagt, der Schotter hier ist aber in keiner Weise mit dem Schotter in Alaska/Kanada vergleichbar. Passt auf, wenn ihr hier fahrt!

Ca. 200 Kilometer hinter „Tres Lagos“ (und ca. 30 km nachdem die Schotterstrecke endet) liegt der Ort Gobernador Gregores. Hier ist dann auch die nächste Tankstelle. Wir übernachten in dem Ort. Interessant: in unserem Hotel sehen wir einen interessanten Werbezettel an der Rezeption. Die Werbung gehört zu einem Unternehmen welches man anrufen kann um einen Transport (per Transporter) für sein Motorrad über die Schotterstrecke von 73 km zu ordern. Kosten: 200 Dollar. Es scheint also ein wirklich schwieriger Abschnitt der Routa 40 zu sein. Nach Auskunft eines Einheimischen wird der Abschnitt sogar gesperrt, wenn es sehr nass ist, da es Abschnitte mit tiefem Matsch auf der Strecke gibt. Noch ein wichtiger Hinweis. Fahrt aus Richtung Süden kommend ca. 50 Kilometer vor dem Ort NICHT Straße Nr. 29. Das ist zwar eine Abkürzung der Gesamtstrecke, ihr würdet aber nicht in Gobernador Gregores vorbeikommen und somit die Tankstelle verpassen. Die nächste Tankstelle ist dann erst wieder 200 km weiter in Bajo Caracoles. Übrigens: auch diese Tankstelle hat nur Bargeld angenommen, keine Kreditkarte.

Nach ca. 500 km Tagesetappe suchen wir den Grenzübergang von Argentinien nach Chile. Gar nicht so einfach. Es gibt, grob östlich von Coyhaique/Chile nur zwei Grenzübergänge. Einen Grenzübergang bei Chile Chico wo man per Fähre über den „Lago Buenos Aires“ muss, um nach Chile einzureisen, oder man fährt über eine ca. 110km üble (Murmel-) Schotter Strecke um ca. 50 km südlich von Coyhaique am „Paso Huemules“ (so heißt auch der Grenzübergang) die Grenze von Argentinien nach Chile zu überqueren. Wir entscheiden uns für den Schotterweg. Der Weg ist anstrengend, aber nach 110 km erwartet uns eine moderne Abfertigungshalle, in welcher die Grenzer beider Seiten in einem Gebäude gemeinsam sitzen. Wir müssen sechs Schalter nacheinander ablaufen und unsere Dokumente zeigen. Anschließend werden noch unsere Packtaschen geröntgt und unsere Koffer durchsucht. Die chilenischen Grenzer sind sehr aufmerksam was Obst und Fleischprodukte betrifft, diese dürfen nicht mit rein ins Land. Nach ca. einer Stunde sind wir durch. Die letzten ca. 50 km des Tages fallen uns leicht. Was uns sofort auffällt, es gibt einen krassen Wechsel der Landschaft bzw. der Vegetation. Argentinien hatte endlos vergilbte Grasweiden, hier in Chile denkt man sofort an Österreich. Berge, grüne Wiesen, Heuballen, Wälder. Wir beziehen unser Hotel und ein langer Tag geht zu Ende.


 

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