gefahrene Kilometer: 215 km
Wir treffen uns bereits um 06:00 Uhr morgens in dem Büro der Agentur „Solo Expeditiones“ in der Innenstadt von Punta Arenas. Heute haben wir einen Ausflug gebucht. Es geht zu den ca. 20.000 Magellan-Pinguinen auf der „Isla Magdalena“. Wir fahren ca. dreißig Minuten mit einem Bus zu dem Bootsanleger der Agentur. Mit dem Boot geht es dann in ca. einer Stunde auf die Insel. Wir werden über die Zahlreichen Regeln informiert (nicht essen, nicht trinken, immer zwei Meter Abstand zu den Pinguinen, den Weg kreuzende Pinguine haben Vorfahrt, etc.) und dann dürfen wir in Begleitung von zwei Rangern einen Rundweg laufen, der mit Seilen markiert ist und mitten durch die Pinguin-Kolonie führt. Überall wimmelt (siehe Titel) es von Pinguinen. Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter, sogar die Sonne kommt manchmal durch (0:2 gegen den Pinguin), so dass sehr schöne Fotos von den Pinguinen entstehen. Faszinierende Tiere, wie ich finde. Die eine Stunde „Freizeit vor Ort“ vergeht schnell, dann geht es auf dem gleichen Weg, erst Boot, dann Bus, wieder zurück in unser Hotel.
Wir packen unser Gepäck auf die Motorräder und sind gegen 11:45 Uhr zurück auf der Straße. Wir wollen heute nach Feuerland rüber, wir fahren die ca. 170 km bis zur Fähre in ca. zwei Stunden und stehen um ca. 13:00 Uhr an der Fähre. Wir müssten jetzt EIGENTLICH mit der Fähre über die Magellanstraße. Eigentlich… Wir stellen die Motorräder am Fähranleger ab, sofort kommt ein offizieller vorbei und gibt uns zu verstehen, dass die Fähren in den nächsten Stunden keine Motorräder mitnehmen, da es zu windig (Windstärke 9) dafür ist. Kurz nach dieser Aussage wurde der Fährbetrieb dann bis auf weiteres -für alle- ganz eingestellt. Jetzt stehen wir doof da. Die Hotels sind vorreserviert und unser Tagesetappen sind eng geplant. Was solls… einige einheimische, die die Strecke öfter fahren, sagen das es abends meist windstiller wird und die Fähren den Betrieb dann wieder aufnehmen. Wie auch immer, es scheint ein langer Tag zu werden.
Nutzen wir die (Warte-) Zeit und verlieren ein paar Worte zur Magellanstraße. Die Magellanstraße ist eine Meerenge zwischen dem südamerikanischen Festland und der Insel Feuerland. Sie verbindet den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean. Ferdinand Magellan fand 1520 diese Durchfahrt. Die Magellanstraße ist von Ost nach West ca. 600 km lang.
Es werden fast neun zähe Stunden des Wartens. Mittlerweils sind ca. 50 Motorradfahrer im Hafen versammelt. Man(n) kommt ins Gespräch, allerdings sprechen die meisten der nun versammelten Biker nur spanisch oder portugiesisch, wir aber nur englisch oder deutsch. Einige Biker sprechen aber auch spanisch UND englisch. Das ist gut. Das spanisch ist wichtig, um sich mit den Hafenarbeitern zu unterhalten und die neuesten Infos zu bekommen, anschließend bekommen wir dann diese Infos ins Englische übersetzt. So kommen wir gut durch den Nachmittag, sprechen ein wenig „Benzin“ und bekommen die aktuellen Infos zur Lage. Abends gegen 21:30 Uhr legt sich der Wind und nach mehrmaligem Verschieben der Abfahrtszeit geht es nun endlich los. Die Zwischenzeit haben wir genutzt um unsere „Hotelstrategie“ zu ändern. Wir wollten, nach Ankunft auf Feuerland, noch 250 Kilometer bis Rio Grande fahren. Das hat sich allerdings nach der langen Wartezeit erledigt, da wir im Dunkeln nicht noch so eine lange Strecke fahren wollen. Im Gespräch mit den anderen Motorradfahrern haben wir den Tipp für ein Hotel bekommen welches nur ca. 40 km nach Ankunft „auf der anderen Seite“ liegt. Ein spanisch sprechender Tourguide einer Reisegruppe hat freundlicherweise dort für uns angerufen und die Buchung klar gemacht. Zeitgleich konnte ich das bereits gebuchte Hotel in Rio Grande kostenlos stornieren. Passt!
Nach einer ca. dreißig Minütigen, ziemlich schaukeligen Überfahrt, haben wir es dann endlich geschafft. Wir erreichen Feuerland. Nach weiteren ca. 30 Minuten Fahrzeit bei einstelligen Temperaturen und heftigem Wind erreichen wir unser Hotel in Cerro Sombrero. Der Tag war echt lang, obwohl wir nur ca. 215 km gefahren sind. Gegen 23:00 Uhr ist unser Zimmer eingeräumt und wir können für heute so langsam „Schluss machen“
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